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Zeitverschiebung

Es ist Mittag in Hawaii, und ich bin müde! Herrje.

Liegt wahrscheinlich daran, dass ich in Karlsruhe bin.

Das Stöckchen behalte ich

So. Ich fange das nächste Stöckchen auf, von Buddy. Also los.

Fünf Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte

  1. Weltfrieden.
  2. Das Semantic Web.
  3. Einen Roman. Selbstgeschrieben, fertig, und mit Verleger. Und richtig gut.
  4. Ein Direktes Neuronales Interface zur Matrix. Ich meine zum Web.
  5. Die Eine Richtige.
  6. Sechs Richtige.
  7. Die Fähigkeit bis Fünf zu zählen.

Die Reihenfolge enspricht nicht der Relevanz.

Fünf Dinge, die ich habe, aber lieber nicht hätte

  1. Keine Ahnung.
  2. Eine schlecht gewartete Website.
  3. Zu wenig Zeit.
  4. Mir wird schlecht, wenn ich Gurken esse.
  5. Ein paar Kilogramm.

Fünf Dinge, die ich nicht habe, aber auch nicht haben möchte

  1. Allzuviel gesunder Menschenverstand.
  2. Verzweiflung.
  3. Langeweile.
  4. Geldsorgen.
  5. Die Falsche.

Fünf Dinge, die ich habe und aus keinem Grund der Welt missen möchte

  1. Schwesterchen.
  2. Freunde.
  3. Meine Doktorandenstelle am AIFB.
  4. Optimismus. Eine Menge.
  5. Musik.

Fünf Menschen, die dies noch nicht beantwortet haben, von denen ich mir das aber wünsche

  1. Der Papst.
  2. Die Bundeskanzlerin. In ihrem nächsten Podcast.
  3. John Lennon.
  4. Lisa Simpson.
  5. Der unbekannte Soldat.

Berlin, Berlin, ich war jetzt in Berlin...

... und nicht in Olpe. Da fahre ich wohl in ein paar Wochen hin. Aber aus einem ganz anderen Grund. Dafür fliegt Schwesterchen nach Berlin. Aber auch aus einem ganz anderen Grund.

Und Berlin ist sehr wow. Der Reichstag, das Bundeskanzleramt, riesige, beeindruckende Gebäude; die gewaltigen Parks; atemberaubend: das Pergamonmuseum. Einfach unglaublich. Ich habe immer gedacht, der Pergamonaltar wäre halt ein Altar, also ein Steinblock. Niemand hat mir gesagt, dass sie den ganzen Tempel auseinandergeschnitten haben und nach Berlin gebracht haben! Unglaublich. Und dann geht man weiter, tritt durch einen Eingang, und denkt sich, hmm, irgendwie habe ich Blau im Nacken. Und da dreht man sich um, und ist gerade durch das Ischtartor getreten. Und es sieht noch viel beeindruckender aus, als in den Büchern. Ist halt auch etwas größer als in den Büchern.

Und Nofretete ist auch hübsch. Nicht ganz so hübsch wie Ginevra, also bleibt letztere mein Desktop-Hintergrund.

Und das Mauermusuem hat mich mehrfach auf meine Tränendrüse gedrückt. Wahnsinnsgeschichten. Und auf dem Weg zu einem allgemeinem Menschenrechtsmuseum. Mit Info zu Gandhi, zu dem Aufstand in Ungarn, zu den Religionen und ihren Gemeinsamkeiten, und vieles mehr. Aber halt auch: wie ist die Mauer gebaut? Die Helden, die Tunnel bauten. Die Helden, die trotz Befehl nicht auf die Flüchtlinge schossen. Die Helden, die den Stacheldraht hochheben, damit das Kind durchkommt. Die Helden, die stark genug waren, keine Gewalt anzuwenden. Ich weiß nicht, ob ich die selbe Stärke hätte.

Habe auch ein Stück Mauer gekauft. Und weggeschickt. Weil die Mauer muss weg.

Genau.

Ach ja, und die Arbeit war auch cool. Wahrscheinlich eine der coolsten Locations überhaupt: Unter den Linden 1. Direkt an der Museumsinsel.

Apricot ist keine Farbe

Zumindest nicht für Männer. Es gibt aber einen kleinen Anteil Frauen, die vier statt drei verschiedene Zapfen im Auge haben. Dadurch können sie tatsächlich mehr verschiedene Farben sehen (bis zu 100 Millionen verschiedene Farben -- statt nur eine Million bei uns Männern, und den meisten Frauen, nur etwa 2-3% der Frauen sind sogenannte Tetrachromanten). Es sei unvorstellbar, wie das aussehe (ja, das kann ich mir vorstellen, ich meine, nicht vorstellen).

Blöd. Ich fühle mich jetzt voll benachteiligt. Gott ist doch Sexist, verflixtnochmal.

Wetten, dass...

„Hast Du die Titelseite gesehen? Schon wieder eine Story über den 11. September…“
„Weißt Du, solange es noch um 2001 geht, ist doch alles in Ordnung.“
„Das ist doch nur für die Medien. Meinst Du, die schlagen wieder zu?“
„Zum Jahrestag?“
„Ja. Wäre doch der Hammer.“
„Ich weiß nicht. Das ist sicher zu vorhersagbar. Alle werden vorbereitet sein.“
„Eben! Stell Dir vor, das gelingt ihnen! Damit zeigen sie, wie fett sie sind.“
„Ja, schon, aber ich glaube, es klappt nicht.“
„Ich würde wetten…“
„Was?!“
„50 Euro. Am 11. September kommt es zu einem weiteren Anschlag.“
„Diesen Jahres?“
„Ja.“
„Ich weiß nicht…“
„Na gut, ich gewinne nur, wenn es mehr als 200 Tote gibt, sonst zählt es nicht.“
„Hmm… abgemacht.“

* * *

… die Polizei war abgelenkt durch einen Bombenalarm im Hauptbahnhof … wegen einem vergessenen Koffer… ein terroristischer Hintergrund … eine Reihe von Explosionen erschütterte das Brandenburger Tor, bevor es schließlich in sich zusammenstürzte … die ersten Schätzungen gehen von mehr als 100 Toten aus … die wollen doch Krieg! Dann geben wir ihnen Krieg! … niemand hätte erwartet, dass ausgerechnet Deutschland … die Bundesregierung wurde in Sicherheit gebracht … die ganze Nation konnte zusehen, wie das Brandenburger Tor … vermutet Al-Quaida … wurde eine Moschee angegriffen … Live Schaltung nach Washington … uneingeschränkte Solidarität mit unseren deutschen Brüdern und Schwestern … tiefe Bestürzung … einziges Ziel der sukzessiven Explosionen war, den Fernsehteams genug Zeit … bestätigt, dass es bislang 200 Todesopfer gab, und eine weitere Frau noch um ihr Leben kämpft …

* * *

Er zündete sich eine Zigarette an. Seine Finger zitterten. Er stand im Treppenhaus des Hospitals. Hier durfte er rauchen. Und die Ruhe genießen. Das dauernde piep, piep, piep zehrte an seinen Nerven. Seine Mutter. Seine Mutter kämpfte um das Leben.
Die Tür ging auf. Sein bester Freund stand da, schaute etwas blass. Er holte seinen Geldbeutel raus, und drückte ihm zwei Zwanziger in die Hand.
„Fehlen noch Zehn. Kriegst Du morgen im Club.“

Er stieg die Treppe runter. Die Tür unten schloss mit einem lauten, tiefen Schlag.

Noch ein Stöckchen

Diesmal von Schwesterchen.

Wann stehst Du zur Arbeit auf?

Sehr unterschiedlich. Manchmal erst zu Mittag, manchmal um 5:45.

Stehst Du rechtzeitig auf oder bleibst Du bis zur letzten Minute liegen?

Ich bleibe so lange liegen wie möglich.

Wie viele Wecker hast Du?

Einen. Seit meiner Grundschulzeit der selbe. So eine grüner, würfelförmiger Plastikradiowecker mit roter LED-Digitalanzeige.

Machst Du Frühsport?

Sollte ich mal anfangen.

Frühstückst Du? Wenn ja, was?

Meistens. Habe gehört, dass es gesund sein soll.

Wie fährst Du zur Arbeit?

Zunächst mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof, dann von dort aus mit dem IC nach Karlsruhe, dort mit der Bahn zur Uni. Und das heute seit genau 2 Jahren. Habe Jubiläum :)

So, das Stöckchen gebe ich jetzt, nachdem es erledigt ist, Pflichtgemäß an Ralf und Cindy weiter. Ich gehe davon aus, dass wir Arbeit durch Uni ersetzen können. Außerdem sollte Cindy mal wieder was schreiben.

Hmm, eigentlich würde ich bei Ralf ja gerne den Blogeintrag verlinken, in dem er antwortet. Da dieser aber noch nicht geschrieben ist, geht das nicht. Blödes Web. Sollte man mal was erfinden. Ich kann ja raten, wo die Antwort auf dieses Stöckchen sein wird.

Das Lied vom Herrn Baron

Das Diadem von Elfenhand ist ein DSA Abenteuer von mir, welches in der Abenteuersammlung Leicht verdientes Gold erschienen ist. In dem Abenteuer spielt ein Lied eine wichtige Rolle, und so wurde es das erste (und bisher einzige) DSA Abenteuer mit Noten (Apropos Noten: wer es gespielt hat, kann auf dem Wiki Aventurica seine Meinung dazu abgeben - auch als Spielleiter)

So, hier ein besonderer Autorenservice (nachdem ich heute wieder mal nach der Melodie gefragt wurde), das Midi file zu Der Baron.

Viel Spaß bei dem Abenteuer! Ganz klar mein bestes DSA Abenteuer (bisher... ;)

Geht doch

Kroatien besiegt den Fußballweltmeister Italien 2:0. Gestern abend. Im Fußball.

Volver

Pedro Almodóvar macht mal wieder einen Film, und natürlich wird er schön. Wo La mala educación auf schöne Männer setzte, spielen diesmal Frauen die Hauptrolle. Und Nebenrollen. Eigentlich, alle Rollen. In Volver, wie schon in La mala educación, sind Männer nur diejenigen, die Unheil über die Welt bringen. Frauen sind diejenigen, die danach alles verkomplizieren. Äußerst scharfsinnige Beobachtung.

Die Geschichte ist so schön kompliziert und verkorkst, dass sie schon fast wahr sein muss. Der Vergangenheit kann man nicht entfliehen, sie holt dich immer wieder ein -- vielleicht ist das die Hauptaussage des Films. Paul Valéry sagte mal, dass wir der Zukunft mit dem Rücken voran entgegengehen, dass wirnicht sehen, was uns erwartet, sondern nur das, was in der Vergangenheit geschehen ist. Und genau so handeln die Helden hier. Wann auch immer es um die Zukunft geht, verschieben sie das Gespräch auf morgen. Sie möchten die Gegenwart meistern. Die Vergangenheit überwinden. Und erst dann sehen wir weiter.

Passend dazu stellt der Film auch die morbide Faszination der Spanier mit dem Tod dar, vor allem in den kleinen Orten. Aber warum das Bild mit den Windmühlen? Teilweise wurde es in der Mancha aufgenommen, wo auch ein anderer Held, der mit Windmühlen zu tun hatte, herstammt. Doch scheint mir, rennt in diesem Film keiner gegen Windmühlen an. Bei solchen Szenen habe ich immer das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Na was soll's, der Film war auch so schön genug.

Drama. Komplizierte Familienkiste, bei der der nächste Schritt ein wenig zu leicht zu durchschauen ist (aber das ist ja bei jeder realistischen Familienkiste so), dafür aber der übernächste Schritt meist noch eine Überraschung bereithält. Sehenswert.

Schlagzeuger sind ersetzlich

Durch Maschinen. Diese Studie zeigt eine solche Möglichkeit.

Im ernst, wer Percussion mag, wird sicher dieses Video sehr cool finden. Und wer Musik mag auch. Oder Computerzeichentrick. Ich habe gelesen, dass das Programm, welches das Video erzeugt hat, ein beliebiges Midi reinladen konnte. Man musste dann nur noch die Kameraschwenks und Perspektiven bestimmen. Wow.

Weitere solche Videos bei Google. Die Animusic DVD gibt es auch, in deutlich besserer Qualität, zu kaufen.

Besser spät als nie

Auch ich fang das Stöckchen. Wenn auch spät.

Warum bloggst du?

Weil ich manchmal glaube, etwas sagen zu können, das unterhält, nachdenken lässt, erinnert, berührt, zum lachen bringt, informiert, oder auch einfach nur die Zeit etwas angenehmer vorbeigehen lässt.

Seit wann bloggst du?

Nodix gibt es seit dem 15. Januar 2001. Das erste Mal, dass ich das ganze einen Blog nannte, und auch das Aussehen der Seite den üblichen Blogstandards anpasste, war erst am 21. August 2002, als die ersten 10000 Besucher zusammengekommen waren.

Selfportrait?

Eingebildet (glaubt, gut zu sein), verrückt (Arbeitet auch am Wochenende, und hat Spaß dabei), sich in Details verlierend (und dadurch nicht das tun, was er tun sollte), großspurig (die Menschheit retten wollen, und auch zu glauben, es zu können), dickköpfig (lässt sich schwer umüberzeugen), alles machen wollen (und auch von anderen das selbe verlangen), zu selten das Partizip benutzen (es sollte benutzend heißen), und Wikipedianer (behauptet zumindest die Wikipedia).

Ansonsten findet sich unter Denny eine bessere Beschreibung.

Warum lesen Deine Leser Deinen Blog?

Weil ich hin und wieder das schaffe, was ich in Punkt 1 schreibe. Außerdem schreibe ich so selten, dass die meisten Leser dafür nicht sonderlich viel Zeit brauchen.

Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?

gutes karma

Das finde ich aber sehr erfreulich: sucht man bei Google.de nach gutem Karma, kommt man zu mir (Platz 3!)

Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?

Oh, ich dachte nicht dass Blogeinträge ein Recht auf Aufmerksamkeit haben. Aber wenn man mich so fragt... dass Männer schlauer als Frauen sind, wurde in diesem Blog schon behauptet, mit eben so viel Recht. Ansonsten schlägt auch das Risiko Alter in eine ähnliche Kerbe. Und dann bleibt noch mein liebster Blogeintrag, über das Pendeln.

Dein aktuelles Lieblings-Blog?

nakit-arts. Oh, ich meine be croative!. Da bleibe ich auf dem Laufenden, was daheim passiert, auch wenn ich nicht daheim bin.

An welche vier Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?

Uh, ich glaube, Blogger, die ich kenne, haben das Stöckchen schon gefangen. Ich werfe die jetzt einfach mal in die Luft, mal sehen, wer fängt! Linkt hierher, wenn ihr das Stöckchen gefangen habt!

Angeblich kritisch

Die Geschichte von Epic. Der Film ist schon etwas älter (äh, 2005?), jetzt aber endlich in einer hervorragenden deutschen Übersetzung zu haben.

Es geht darum, wie sich das Internet weiterentwickeln könnte. Eine recht spannende Version.

An wen...

...erinnert mich nur dieser Chatbot?

Daheim

Nach einer Woche in Montenegro bin ich jetzt in Kroatien angekommen. Und genieße.

Offline.

Weltuntergang

Gestern war der 6.6.6.

Und die Welt ist doch nicht untergegangen. Da muss für so manchen Zahlenmystiker die Welt untergegangen sein.

(Übrigens war schon zum zweiten Mal der 6.6.6. Vor 1000 Jahren hat das mit dem Weltuntergang auch nicht geklappt.)

Rom mit vielen Gesichtern

10 May 2006

Man läuft durch Rom, und man sieht, es ist die Stadt der Päpste. Überall finden sich gigantische Marmorplatten, auf denen erklärt wird, dass diese(r/s) Platz / Kirche / Gebäude / Monument / Brunnen / Brücke von Seiner Heiligkeit, P.M. (nicht etwa Prime Minister, sondern Pontifex Maxmimus) Soundso dem Sounsovielten gemacht wurde, im Jahre 12. Das heißt natürlich nicht etwa, dass das Ding knapp 2000 Jahre alt ist, sondern bezeichnet das 12. Jahr seines Papstseins. Es gibt sogar eine riesige Platte auf dem McDonalds gegenüber vom Pantheon, die auf -- Erinnerung ist schwach -- glaube Leo XII. verweist. Das Mc-Symbol ist da deutlich dezenter. Wieviele Fastfoodketten haben das noch?

Dann läuft man weiter, und entdeckt auch, dass Rom die Stadt eines antiken Imperiums ist. Das Kollosseum (gigantisch!), das Forum Romanum, das Pantheon natürlich, das Mausoleum von Kaiser Hadrian, heute Castel St Angelo, die Statuen überall. Atemberaubend.

Dann läuft man weiter, und entdeckt dass es auch die Stadt Berninis, der die Stadt in der Renaissance wieder wachküsste, und sie in eine Stadt der Brunnen verwandelte. Überall fließt Wasser, wohlgemerkt, allesamt Trinkwasser, was vor allem an den heißeren Tagen sehr beliebt ist, das Plätschern, die wunderschönen Parkanlagen (wirklich atemberaubend mit ihren künstlichen Seen und natürlichen Hügeln, und darauf die jahrhundertealten Bäume).

Und dann läuft man weiter, und man sieht, dass es auch die Stadt der Regierung eines modernen Italiens ist. Der Palast des Präsidenten, mit den wohl coolsten Wächteruniformen überhaupt (vergesst die Uniformen der Schweizer Garde, die von einem gewissen Michelangelo designt wurden). Lange, wehende Mäntel, große blitzende Knöpfe, und ein Ritter, der im Eingang steht, weit hinten, im Dunkeln, und sich nie bewegt, auf sein Schwert gestützt, mit einem großen Helm. Denke nicht, dass er gegen einen Bewaffneten mit 'ner Schusswaffe auch nur den Hauch einer Chance hätte, aber er sieht so morsmäßig cool aus!

Und schließlich, nach dem vielen Gelaufe, wird es dunkel, und dann merkt man, dass Rom auch eine Stadt der jungen Leute ist, mit unzähligen Kleinen und manchen Großen Bars, und viel Leben auf der Straße. Rom hat unglaublich viele Gesichter, aber ich nehme an, in einer Stadt mit 2800 Jahren Geschichte sammelt sich halt mit der Zei was an...

Preisschock

Innerlich beschwerte ich mich über das teure Zimmer. Gestern erfuhr ich, wieviel es eigentlich kostet -- schlappe 165 Euro pro Nacht. Das Ding ist winzig! Nein, versteht mich nicht falsch -- die Leute sind echt nett, es ist gemütlich, es ist sauber, es ist hervorragend gelegen. Aber 165 Euro pro Nacht für nichtmal 8 Quadratmeter, inklusive Badezimmer und Wandschrank? Ich meine, 1 Euro pro Stunde und Quadratmeter?

Dann bin ich lieber ruhig und bedanke mich für den Preis, den mein Gastgeber am Institut mir organisiert hat.

Ankunft

Ich hoffe, der Steuerzahler weiß zu schätzen, dass ich mich gestern für ihn richtig aufgeopfert habe. Wie gesagt, das Hotel hatte mir angeboten, mich mit einer Limo vom Flughafen abzuholen, mit Schildchen, wo mein Name draufsteht usw., das ganze Programm.

Das kostete mir zuviel, also fuhr ich mit der Bahn zum Römischen Hauptbahnhof Termini. Von dort hätte ich ja auch ein Taxi nehmen können - doch, woran erkennt man in Rom die legalen Taxis? Und um Termini herum, so heißt es, sei das schlechte Viertel von Rom.

Also ab in die Metro (übersichtlich, zwei Linien, ein Ost-West (blau) und eine Nord-Süd (rot), zwei Haltestellen) und dann zu Fuß weiter. Auf der Karte sah das nach etwa einem Kilometer aus, also solte es doch kein Problem sein. Mein Gedächtnis ließ mich nicht im Stich, den Weg fand ich.

Nur ein Kilometer ist mir 30 Kilo Gepäck doch deutlich weiter als gedacht... und das war auf der Karte nicht eingezeichnet. Ich brauchte für die Strecke tatsächlich eine Stunde, mein Rücken tat weh, meine Handflächen brannten, ich war durstig und kaputt. Ohne Handschuhe hätte ich mir die Hände wundgescheuert. Immerhin, das Wetter war angenehm kühl, schattig und windig.

Dafür schlief ich zunächst mal 12 Stunden durch. Wow. Mache ich sonst nie. Jetzt bin ich erholt und bei der Arbeit. Und es macht Spaß.

Abflug

Ich habe Schwesterchen versprochen, regelmäßig aus Rom zu berichten. Wobei ich noch keine Ahnung habe, wie ich in Rom überhaupt verbunden sein werde, mit dem Netz.

Aber von vorne -- warum verschlägt es mich überhaupt in die Ewige Stadt? Es geht dabei um das Thema meiner Doktorarbeit, herauszufinden, was eine gute Ontologie ist. Zugegeben, ich weiß erst seit kurzem, was eine Ontologie überhaupt ist -- und jetzt will ich wissen, wann eine gut ist und wann nicht? Soviel zu hohen Zielen. Jedenfalls gibt es weltweit nicht so wahnsinnig viele Experten auf diesem Gebiet, und einer davon -- der geneigte Leser wird es sicher bereits erahnen -- sitzt in Rom.

So jedenfalls kommt es, dass ich für ein paar Wochen nach Rom fahre, und wir zusammen an diesem Thema arbeiten werden. Die Arbeitsergebnisse werden sich auf Semantic Nodix finden, hier hingegen private Eindrücke und Erlebnisse.

Wie zum Beispiel, dass ich furchtbar nervös bin. Ich realisierte, dass ich noch nie so lange weg von daheim war (wobei ich großzügig daheim als sowohl Stuttgart als auch Brač zähle). Aber ich freue mich auch sehr darauf. Ich war noch nie in Rom. Und kann kein Italienisch. Aber ich habe mir auf Wikitravel schon zahlreiche Informationen über Rom eingeholt, also kann auch gar nichts schief gehen. Da habe ich etwa erfahren, dass der Bahnhof Termini, an dem ich ankomme, berühmt für seine hohe Kriminalität ist. Und dass der Flughafen Leonardo da Vinci zu weit weg ist, um ein Taxi zu nehmen. Das Hotel hat mir jedenfalls einen Limousinenservice angeboten, für läppische 55 €. Habe ich dann doch abgelehnt, mit dem Zug kostet es nur Neuneinhalb. Und es gibt auch, so wie in Sofia, betrügerische Taxen, die ohne Lizenz und zu horrenden Preisen fahren. Oder man wird von Horden von Kindern angefallen, die einem dann die Geldbörse entwenden. Bester Trick: nicht wie ein Tourist aussehen. Stelle ich mir schwierig vor, wenn ich gerade mit Rucksack und zwei Koffern ankomme.

So, wie gesagt, da ich nun informiert bin, kann ich ja ganz beruhigt hinfahren. Es wird sicher sehr schön.

CeBIT

Am Wochenende war ich auf der CeBIT arbeiten. Wir stellten am Stand des BMBF Ergebnisse des AIFB vor. Einige interessante Besucher dagehabt, aber auch am Sonntag die Chance genutzt, ein wenig über die Messe zu wandern. Ich war zum ersten Mal da.

Zunächst mal: riesig groß, mit viel, viel, richtig viel freie Fläche zwischen den Messehallen. Ich meine, schaut es euch selber an. Und von der Expo 2000 sind noch ein paar nette Gebäude übrig geblieben. Groß heißt aber auch weite Wege. Meine Füße...

Und, was gab es cooles? Nein, ich werde jetzt nicht über die ganzen Semantischen Technologien reden, die es auf der CeBIT gab (Semantic Talk, oder Gnowsis, oder, halt uns), sondern drei andere Impressionen.

Erstens: Demo von Windows Vista gesehen. Positiv überrascht. Nicht nur dass es fast so cool wie MacOS X aussieht, die Metadatenfähigkeit wirkt auch überraschend zugänglich. Aber dennoch, das neu Interface ist echt fesch.

Zweitens: einen 102" Flachbildschirm gesehen. Wow. Und darauf lief der Trailer für X-Men 3. Doppelwow. Ich weiß gar nicht was jetzt cooler war.

Drittens: neben uns saßen Forscher vom Fraunhofer, die das AMI Projekt vorstellten. Eines der Projektergebnisse war eine Kamera, die alle Teilnehmer eines Meetings aufnimmt. Sie findet dabei automatisch die Gesichter in einem Bild, und insbesondere ob sie gerade sprechen, ob sie lächeln, nicken, etc. Sie hatten zur Demonstration vier Plüschtiere zum Meeting hingesetzte, und an dreien wurde auch zuverlässig das Gesicht entdeckt. Am vierten nicht -- ein nachtschwarzer Maulwurf. Da fragte ich, ob es denn auch bei unterschiedlichen Hautfarben klappe, wie eben etwa bei schwarzer Haut. Ja, überhaupt kein Problem, es ist sogar einfacher mit Menschen als mit dem ganzen Plüschzeug, weil Menschen alle die selbe Hautfarbe haben. Nur die Intensität sei unterschiedlich. Aber die Farbe, die ist bei allen gleich.

Was man mit Computern alles lernen kann.